Die aktuelle, weltweite Corona-Pandemie machte auch den Narren vom Narrenverein Räbenheim aus Oberlauchringen einen Strich durch die Rechnung. Der beliebte und traditionelle Bunte Abend im Räbenkeller (Halle Oberlauchringen) musste deshalb, wie alle anderen großen Fasnachtsveranstaltungen, bei denen sich viele Menschen gesellig treffen, dieses Jahr ausfallen.
Jungen Narren aus dem Verein ist es jedoch zu verdanken, dass wir alle einen Bunten Abend in der @Home Edition erleben durften. Celine Belas, Claudio Spitznagel, Hendrik Rerettuf, Sebastian Pfau, Markus Florian und Peter Ruppelt hatten sich laut Moderator und Ehrenmitglied Hermann Pfau für die Durchführung in digitaler Form stark gemacht und unter anderem das Konzept ausgearbeitet und Sponsoren gesucht.
Allgemein muss man sich natürlich in allen Bereichen der aktuellen Situation anpassen, so gab es dieses Mal auch keine “Eventfotos” von unserer Schwesterseite Partyamigo.de sondern “Eventscreenshots” die ihr hier findet und viele weitere dann bald auf der Partyamigo.de Seite. Ja, man muss mit der Zeit gehen, heute Mittag folgt dann noch der virtuelle Fasnachtsumzug durch Tiengen 😉 Hoffen wir alle, dass die Fasnacht 2022 wieder anders ausschauen kann!
Am gestrigen Samstag, 13.02.2021, war es nun endlich soweit. Nach vielen Monaten Vorbereitung startete pünktlich um 19 Uhr ein DJ zum Warm-Up für den Bunten Abend in der Online Edition im liebevoll dekorierten Aufnahmestudio. Dieses befand sich in einem leerstehenden Hotel in Lauchringen, so der Moderator.
Der DJ im Häs der Sämänner des Narrenverein Räbenheim sorge mit seinen Beats eine Stunde für beste Stimmung.
Pünktlich um 20 Uhr hieß es dann – “Narri Narro 1, 2, 3 Peng” für den Bunten Abend in der Online Edition! Wie es sich für eine echte Samstagabend Liveshow gehört, durfte natürlich auch der eine oder andere Werbeblock nicht fehlen. Nach der Werbung für die zahlreichen Sponsoren und einer Einblendung von vergangenen Bunten Abenden ging es los mit einer Tanzvorführung der roten Garde. Die Damen wurden, wie alles an diesem Abend, Corona-konform einzeln aufgenommen und dann aufwendig zu einem gemeinsamen Tanz zusammengeschnitten. Toll gemacht!
Im Anschluss begrüßten der Narren-Präsident Tobias Weißenrieder und die Narren-Königin Lea Brockmann die Zuschauer in ihren jeweils einzeln gehaltenen Begrüßungsreden.
Apropos Zuschauer – der Narrenverein durfte sich über 1’700 zahlende Zuschauer aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, USA, Polen, Rumänien und Großbritannien freuen! Insgesamt verfolgten sogar 2’500 Zuschauer den Livestream, der nebenbei bemerkt natürlich in hoher Qualität in HD und ohne eine einzige Unterbrechung oder technisches Problem rund 4 Stunden lang beste Stimmung in die Wohnzimmer der Region und wie oben bemerkt auch in andere Länder brachte. Die Zuschauer konnten mit allen Geräten, welche auf das Internet zugreifen konnten, wie z.B. Handys, Laptops, Tablets, PCs oder wie wir von WT – Tag & Nacht z.B. einfach per Fernseher mit angeschlossenem Fire TV Stick ansehen. Dies alles funktionierte einwandfrei – und das ist nicht selbstverständlich, wir hatten das bei anderen Online-Veranstaltungen in der aktuellen Zeit leider auch schon oft anders erlebt. Deshalb an dieser Stelle ein Kompliment an die Organisatoren, auch von technischer Seite.
Zwischen den Ansprachen des Narren-Präsident und der Narren-Königin unterbrach eine Hackerin die Sendung. Natürlich gehörte auch dies zum Programm. Hackerin OLCHI, alias Benjamin Scholz-Tautz sprach von Wahlbetrug bei der Wahl zur Räbekönigin und war von Corona, vor allem bei der Suche nach einem Mann sehr frustriert: “Des mit der Corona ist eine große Katastrophe, bin seit Monaten eingesperrt ohne Mann.” und gab zum Schluss noch eine wichtige Weisheit aus ihrem Heimatland Holland bekannt: “Corona ist nicht daran schuld, dass der Käse stinkt” – da hat sie wohl recht.
Im erster Programmpunkt zeigten die Räbewieber unterhaltsam wie es in einem Zoommeeting zu Zeiten von Corona so zugehen kann. Da wird getrunken, plötzlich kommen Fremde in den Chat, nebenbei werden die Haare gemacht oder mal eben ein Corona-Test mit dem Wattestäbchen… wer von euch kennt es denn nicht auch aus dem Homeoffice! Wichtige Erkenntnis, auch im Zoommeeting “die Maske und das Lüften alle 10 Minuten nicht vergessen.”
Im Anschluss ging es weiter mit der Minigarde, die den derzeit beliebten Jerusalema -Tanz aufführte. Auch hier wurde mit großem Aufwand stets Corona-konform gearbeitet und alle Mädchen einzeln aufgenommen und wieder toll zusammengeschnitten. Da steppte auch der Opa einer Tänzerin im Hintergrund mit! Super!
Schlag auf Schlag ging es weiter und es wurde vom Duo “Sebastian und Oliver Pfau” ein “spanischer” Gesang zum Besten gegeben. Nachdem beide bereits seit 4 Jahren am bunten Abend eine Freundin suchen, haben die beiden nun beschlossen “fertig mit der Frauensuche” – so die Akteure vor ihrer Darbietung. “Wegen der vielen Zeit hätten die beiden nun einen Spanischkurs besucht und “Guantanamera” auf Deutsch übersetzt. Musikalisch wurde gezeigt was das alles heißen kann… von “Guand an Ära” gings über die Dunstabzugshaube in Kolumbien nach Venezuela zu den leicht bekleideten Frauen unter der Dusche und ihrem “Schamhaar Entferner”.
Auch wenn man dies zunächst bei einer “Online Edition” erwarten könnte, war die ganze Abendshow alles andere als eine reine Übertragung! Die Zuschauer wurden in das Programm integriert und konnten z.B. per Whatsapp Fotos von sich selbst, verkleidet und/oder mit fasnächtlicher Dekoration im Wohnzimmer einsenden. Über 100 Bilder wurden so eingereicht und während und nach der Sendung gezeigt. Dazu gab es einen Wettbewerb! Gewonnen hat die Familie Merz aus Lauchringen – sie bekommt einen Tisch für 6 Personen in der ersten Reihe beim Bunten Abend 2022. Die Familie hatte mit toller Dekoration, einen Räbekeller in ihrem Wohnzimmer nachgebaut. Ebenfalls einen Tisch gewonnen hat Michael Beck aus Ühlingen, der ebenfalls ein tolles Bild kostümiert und vor toller Dekoration eingesendet hatte.
Weiter ging es im Programm mit Anja, die zusammen mit zwei “virtuellen” Mitgliedern des Elferrats einen Synchrontanz durchführte.
Natürlich durften dazwischen auch die Narrensprüche nicht fehlen. Moderator Hermannn Pfau musste zugeben, obwohl er schon so viele Jahre dabei ist, manche Sprüche hatte er auch noch nicht gekannt.
Mit “Musik und Gesang der Aktiven” ging das Programm weiter. Natürlich hatte sich der Narrenverein auch bei den Präsenten für die Akteure nicht lumpen lassen. So gab es für alle einen schönen Blumenstrauß – dieser war natürlich, passend zur digitalen Ausgabe, ebenfalls nur in digitaler Form “einfach abfotografieren, dann haben Sie auch schon was für den Valentinstag”.
Nachdem dann “Michael und Hendrik” mit einer Vorstellung “Suche nach dem Plakat vom Bunten Abend” aus vielen Zetteln mit Untertiteln auch humorvoll dafür gesorgt hatten, dass vermutlich auch Gehörlose etwas vom Abend hatten, ging es weiter mit einer Tanzaufführung der grünen Garde! Hier wurden 24 Tänzerinnen einzeln aufgenommen und wieder zu einer gemeinsamen Aufführung zusammengestellt.
Einen Beitrag gab es zu Ehren des Ende 2020 leider verstorbenen Eugen Frey, der über 25 Jahre am bunten Abend in Lauchringen beteiligt war. 1978 hatte er dort seinen ersten Auftritt als Büttenredner. Der laut Südkurier “Legendäre Büttenredner” Andreas Schäfer trug eine der letzten Bütten von Eugen Frey zu seinen Ehren vor.
Auch die Querdenker und Corona-Leugner duften natürlich an solch einem Abend nicht fehlen. Klaus Pfau und Heiko Probst traten als Querdenker auf. Und besonders der Reim “jeder dahergelaufene Vollpfosten, tut im Netz ‘nen Blödsinn posten” ist uns hierbei in Erinnerung geblieben – das unterschreiben wir sofort und nicht nur an der Fasnacht. Chapeau!
Nach dem unterhaltsamen Musikbeitrag #partyhard der PENG GANG, die übrigens 2018 den Wettbewerb “Närrischer Ohrwurm” vom SWR gewonnen hatten, ging es weiter mit den Elferräten ins Trainingslager.
Trainieren auf was? Ganz klar, zur Vorbereitung auf 2022. Dort feiert der Narrenverein Räbenheim nämlich 111 Jahre! Wir drücken die Daumen, dass auch wir dann nicht nur virtuell dabei sein können, sondern auch direkt vor Ort. Vom Personal Trainer wurden diese ganz besonders auf diese Aufgabe vorbereitet. Einstudiert wurde die Choreografie mit Petra Bär.
Mir den zwei Zwergen, die sich im Wellnessbereich von den Strapazen der aktuellen Zeit erholten und über “was darf man überhaupt noch” sinnierten, gingen fast 4 Stunden beste Samstagabend Unterhaltung zu Ende.
Produziert wurde die Show von den beiden Lauchringer Firmen Audiobox Studios und CS Konzerttechnik.