Mitglieder des Führungsstabes der Klinikum Hochrhein GmbH wehren sich in einer Stellungnahme gegen Aussagen von Bundestagsabgeordneter. Eine Stellungnahme von dort erreichte uns heute:
Stellungnahme der Mitarbeiter des Klinikums Hochrhein zur gestrigen Berichterstattung:
Mit großer Verwunderung haben wir, Chefärzte, Abteilungs-, und Bereichsleitungen der Klinikum Hochrhein GmbH, den Artikel „SPD-Abgeordnete: ‘Klinik-Geschäftsführer verstrickt sich in viele Widersprüche'” am 16. März gelesen. Verwundert deshalb, weil die Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter der Geschäftsführung Widersprüche unterstellt, wenn diese von der Wirksamkeit der Booster-Impfung ihrer erkrankten Mitarbeiter spricht und sich dennoch gegen die einrichtungsbezogene Impfpflicht ausspricht. Dass es hier um zwei voneinander losgelöste Themen geht, den sprichwörtlichen Äpfeln und Birnen, scheint nicht beachtet worden zu sein. Zu jeder Zeit hat sich unser Haus und somit auch die Geschäftsführung für die Impfung ausgesprochen.
Aus diesem Grunde gab es gleich vier innerbetriebliche Impfangebote im Klinikum Hochrhein. Es wurde Zeit und Energie in die Gespräche mit jenen Mitarbeitern investiert, die unsicher in Bezug auf die Impfung waren. Dennoch verzeichnet das Klinikum Hochrhein zum heutigen Tag 75 ungeimpfte Mitarbeiter.
Deutschlandweit stehen Kliniken und Pflegeeinrichtungen vor dieser Herausforderung, denn durch die hohe Anzahl der ungeimpften Mitarbeiter droht die Versorgung zusammenzubrechen. Aus diesem und keinem anderen Grunde spricht sich die Geschäftsführung mit unserer vollen Unterstützung gegen die einrichtungsbezogene Impfpflicht aus. Weiterhin wirft die Bundestagsabgeordnete Herrn Dr. Schlaudt vor, im Rahmen der Pandemie nicht genug für die Motivation der Mitarbeiter getan zu haben, was sich im Personalmangel widerspiegeln würde. Dies verwundert doch sehr, denn hätte man sich in dieser Zeit für uns und unsere Probleme interessiert, so hätte man festgestellt, in welchem Umfang versucht wurde, uns auf Kurs zu halten.
Neben der Tatsache, dass die Geschäftsführung zu jeder Tages- und Nachtzeit für uns erreichbar war, gab es ein psychologisches Betreuungsangebot, kostenlose Mahlzeiten, Überraschungen an Feiertagen, es wurden Aktionstage eingerichtet, Dankesbriefe verteilt, Mitarbeitertreffen angeboten, kostenlose Parkplätze organisiert und vor allem versucht, den Druck und die Angst von uns zu nehmen. Dies alles geschah hinter verschlossenen Türen, denn so wollte es die Corona-Politik zu diesem Zeitpunkt. Vielleicht haben wir als Mitarbeiter der Klinikum Hochrhein GmbH diese Sachverhalte nicht stark genug kundgetan, was ein Grund dafür sein könnte, dass Frau Schwarzelühr-Sutter die Sachlage verkennt. Denn letztlich fühlen wir uns von der Bundespolitik im Stich gelassen!
Andersherum muss man fragen, was die Bundespolitik seit zwei Jahren wirklich auf den Weg gebracht hat, um die eklatanten Strukturschwächen der deutschen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zu verbessern? Im Vergleich zu vielen anderen Häusern sind wir sehr gut durch die Corona-Wellen gekommen. Auch deshalb, weil die Mitarbeiter über das gewöhnliche Maß hinaus motiviert waren, diese Krisen zu meistern. Jetzt auf den letzten Metern der derzeitigen Welle verzeichnen auch wir erkrankte Mitarbeiter und müssen Leistungen temporär herunterfahren. Schade, dass obschon wir einmal mehr alles Menschenmögliche leisten, um die Bürgerinnen und Bürger zu versorgen, unser Haus ausgerechnet in diesem geschwächten Moment von außen angegriffen wird. Wir würden uns daher für die Zukunft freuen, wenn die politischen Vertreter, die die Sachverhalte offensichtlich falsch in Relation setzen, sich vorab gezielt bei uns allen informieren.
Gezeichnet:
· Dr. Hans-Jürgen Ott (Ärztlicher Direktor)
· Eleonore Gisy (Chefärztin Frauenheilkunde & Geburtshilfe)
· Dr. Wolf-Dieter Nagel (Direktor des Zentrums für Orthopädie, Wirbelsäulen- und
Unfallchirurgie)
· Dr. Alexandru Dusoi (Chefarzt Radiologie)
· Dr. Steffen Heck (Chefarzt Unfallchirurgie)
· Dr. Siad Schwarzer (Kommissarische Leitung Abteilung Chirurgie)
· Dr. Stefan Kortüm (Chefarzt zentrale Notaufnahme)
· Frank Müller (Pflegedirektor)
· Michael Schanz (Personaldirektor)
· Peter Böhler (Leitung Wirtschaftsabteilung)
· Ralf Rieple (Bereichsleitung Pflegedirektion)
· Mirjam Wangler (Bereichsleitung Pflegedirektion)
· Simone Sprink (Leitung Medicum Waldshut-Tiengen GmbH)
· Marina Krause (Leitung Hygiene)
· Maren Mauckner (Leitung Unternehmensentwicklung)
· Luisa Denz (Leitung Kommunikation & Marketing)
· Matthias Döbele (Leitung Technik)
· Andreas Mayer (Leitung Haustechnik)
· Christian Micheluzzi (Leitung Finanzen & Controlling)
· Hiltrud Grathwohl (Leitung OP Koordination)
· Karin Denz (Bereichsleitung Personalmanagement)
· Anja Ackerschewski (Bereichsleiterin Personalservice / Payroll)
· Claudia Schmidt (Leitung Fachschule für Pflege)
· Thomas Loichinger (Leitung Qualitätsmanagement)
· Sarah Eisele (Leitung AOPZ)
· Sandra Blaß (SAPV-Koordinatorin)
· Beate Gerlach (Leitung Patientenmanagement)