Immer wieder fallen Menschen, auch aus unserer Region, auf sogenannte Fakeshops herein. Diese Webseiten funktionieren eigentlich immer nach dem selben Prinzip. Eine Zahlung ist oft nur per Vorüberweisung oder (selten) auch per Kreditkarte möglich. Es werden hohe Rabatte versprochen und für die Shops oder Waren wird speziell bei google (Adwords, Werbung) oder Facebook (Werbeanzeigen) massiv geworben. Über die Shops finden sich, da diese oft nicht lange existent sind, kaum Rezessionen oder Erfahrungsberichte – wenn dann negative… Wir können euch nur raten hier misstrauisch zu sein, sonst ist euer Geld in der Regel ohne eine Chance auf Rückerstattung weg!
Fakeshops erkennen. Ist sweetcara.com seriös?
Heute wurden wir von einer Leserin auf den Shop Sweetcara.com hingewiesen. Weshalb wir euch hier gerne ein paar Tipps geben, wie ihr euch vor solchen Betrügern schützen könnt. Wie erkennt man solche dubiosen Shops und kann diese von seriösen Anbietern unterscheiden? Grundsätzlich ist es so, dass jeder Onlineshop und jede Webseite in Deutschland ein Impressum und eine Datenschutzerklärung benötigt, dies ist gesetzlich festgeschrieben. Meist fehlt in solchen Shops jedoch beides. Im aktuellen Beispiel von Sweetcara, welchen wir ganz aktuell ebenfalls aufgrund Ähnlichkeiten in diese Rubrik stecken, ist zwar ein Punkt Datenschutzbestimmungen vorhanden, dort steht aber nicht einmal eine Adresse. Ein Impressum ist nicht vorhanden. Es gibt keine Telefonnummer die man anrufen könnte. In “Über uns” steht lediglich:
“Sweetcara bietet schnelle Mode in Designer-Boutique-Qualität. Unser professionelles Käuferteam ermittelt die neuesten Modetrends und prüft gleichzeitig jedes Detail der Produktqualität. Sie arbeiten mit aufstrebenden Designern und Marken auf der ganzen Welt zusammen und präsentieren auf Sweetcara.com Kollektionen kreativer, trendiger und hochmoderner Mode.”
Es lässt sich also nicht einmal herausfinden aus welchem Land diese Firma kommt. Auch eines verbindet viele solcher Shops. Die Übersetzungen für die in Deutschland gesuchten Betrugsopfer sind eher “holprig”. So gibt es z.B. den Punkt “Rückkehr und Austausch” der wohl per Google Übersetzer von “Return and Refund” übersetzt wurde, in Deutschland jedoch keinen Sinn macht!
Die dazu gehörende Facebookseite wurde erst im November 2020 bestückt und am 30.10.2020 erstellt. Diese wichtigen Infos findet ihr z.B. auf jeder Facebookseite unter dem Punkt “Seitentransparenz”!
Unserer Meinung nach, spricht somit alles eher dafür, dass es sich hierbei um keinen seriösen Anbieter für den Kauf in Deutschland handelt.
Die Kollegen von Mimikama haben zu anderen ähnlichen Shops bereits ausführlich geschrieben. Zitat: “Unsere Recherche zeigte, dass allein zwischen 21. April 2020 und 22. Mai 2020 rund 100 neue Webseiten angemeldet wurden.”
Zum Bericht geht es hier: https://www.mimikama.at/aktuelles/chicv-facebook/
Eine tolle Anlaufstelle für solche Fallen und Warnungen davor ist z.B. auch https://www.watchlist-internet.at/
Was jedoch auch wichtig ist, nicht alle diese Fakeshops sind so schlecht gemacht, dass man sofort bemerkt, dass hier etwas nicht stimmt (fehlendes Impressum, keine Telefonnummer, keine Adresse, Übersetzungsfehler usw. usw.) – es gibt durchaus auch Seiten, die einfach echte Geschäfte nachahmen oder mit erfundenen Firmennamen, Adressen und nicht vorhandenen Telefonnummern im Impressum werben. So ist es vor einigen Wochen in unserem Bekanntenkreis passiert. Jemand hatte in einem Onlineshop der über 50% Rabatte für Küchengeräte versprochen hat und ein Impressum mit einer Firma in Deutschland hatte etwas bestellt hat. Die Zahlung erfolgte dann, da die Seite technische Probleme bei Paypal und Kreditkartenzahlung meldete, eine Vorüberweisung an eine IBAN mit ES-XXXXXXXXXXXX. Erst kurz nach der Überweisung von rund 200 Euro, kam dem Käufer das alles etwas “spanisch” vor – richtig, denn “ES” in der IBAN bedeutet, dass es sich um ein Konto in Spanien handelt! Eine Prüfung der angegebenen Telefonnummer ergab – “kein Anschluss unter dieser Nummer” und ein Suche mit Google ergab, dass an der Adresse aus dem Impressum keine Firma mit diesem Namen existiert. Unser Bekannter hatte Glück, weil er sich innerhalb von wenigen Minuten bei seiner Bank meldete konnten diese die Überweisung noch stoppen/zurücknehmen – sonst wäre auch dieses Geld weggewesen.
Wie kann man sich also schützen? Wie bei anderen Themen auch, sollte man immer den gesunden Menschenverstand einschalten und skeptisch werden, wenn irgendwo etwas im Vergleich sehr viel günstiger als überall sonst angeboten wird. Man sollte immer das Impressum prüfen, ggf. auch mal dort anrufen und schauen ob auch wirklich jemand von der versprochenen Firma auf der anderen Seite sitzt. Und im Zweifelsfall kauft man eben besser lokal hier bei uns im schönen Landkreis Waldshut, so kann man sicher sein, dass man bei Problemen auch einen Ansprechpartner hat und unterstützt noch, gerade jetzt, unsere Region dabei! Einige Firmen findet ihr bereits in unserem RegioVerzeichnis!
Hat euch dieser Beitrag gefallen? Dann freuen wir uns, wenn ihr ihn teilt und so anderen helft nicht auf Betrüger hereinzufallen.
Hier noch ein paar Screeenshots mit Hinweisen die euch skeptisch werden lassen sollten: