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Weiterhin keine Termine für Pflegekräfte! Personal des Klinikums Hochrhein drängt auf eine schnelle Impfung!

Schaut man sich derzeit in der Medienlandschaft um, so scheint es stellenweise so, als ob die Corona-Schutzimpfung auch von großen Teilen des medizinischen Personals abgelehnt werden würde. Im Klinikum Hochrhein ist hiervon jedoch keine Rede, wie der Betriebsrat des 750-Mitarbeiter starken Hauses zu berichten weiß.

„Das Land hat die Bevölkerung in Prioritätengruppen unterteilt, in der ersten Gruppe sind somit neben den Hochbetagten auch die Ärzte und Pflegekräfte, die an der vordersten Corona-Front stehen. In unserem Fall rund 140 Personen, von denen sich Stand heute 100 impfen lassen wollen.“ Das dies jedoch nicht reibungslos möglich ist, darüber herrscht großes Unverständnis bei den Mitarbeitern. Denn immerhin heißt es derzeit für das ganze Land: Einschränkungen, Lockdown, Maskenpflicht, Grenzkontrollen und kein Ende in Sicht. Die Maßnahmen, um die Kapazitäten unserer Krankenhäuser zu schonen, scheinen endlos.

Doch DIE Maßnahme, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schützen soll, auf deren Rücken die Last der Pandemie getragen wird – ausgerechnet diese Maßnahme erfolgt nicht oder nur schleppend. Denn im Klinikum Hochrhein warten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Prio-Gruppe 1 sehnsüchtig auf ihre Impfung.

Sie alle stehen an vorderster Front und schauen Corona täglich ins Gesicht. Ausgerechnet ihr Schutz verzögert sich jedoch seit Wochen und die Hoffnung, dass das Klinikum selbst impfen darf, wurde nun ebenfalls zerschlagen. Für den Betriebsrat der Klinikum Hochrhein GmbH eine nicht nachvollziehbare Entscheidung. „Seit dem Startschuss für die Impfungen klingeln bei uns täglich die Telefone heiß, seither beschwichtigen wir und vertrösten. Gingen wir in der vergangenen Woche noch davon aus, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeitnah in Freiburg geimpft werden können, ist nun auch diese Hoffnung wieder vom Tisch, denn die dort zur Verfügung stehenden Termine sind heißbegehrt und daher ist eine Impfung, wenn überhaupt – erst irgendwo in der Zukunft möglich.

Das Impfzentrum in Tiengen startet in dieser Woche, doch auch hier sind bislang keine verbindlichen Aussagen über eine Impfung unserer Mitarbeiter getroffen worden. Das Sozialministerium hat verfügt, dass wöchentlich 50 bis 100 Personen aus dem medizinischen Bereich geimpft werden sollen, bislang haben wir hierzu jedoch keinerlei Planung oder Rückmeldung erhalten.“

Impfen gesamt hoch

Dabei könnte alles so einfach sein, denn das Klinikum wäre nicht nur in der Lage zu impfen, sondern hätte auch einen der heißbegehrten Kühlschränke, in denen der Biontech Impfstoff gelagert werden könnte. Dies wurde dem Sozialministerium mitgeteilt, doch eine Antwort blieb der Minister bis dato schuldig. „Wir halten die Priorisierung der zur Verfügung stehenden Impfdosen für absolut sinnvoll. Aber dann bitte auch für alle priorisierten Gruppen – wie eben unsere Kräfte an vorderster Corona-Front“, so der Betriebsrat und führt aus, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums Hochrhein keinerlei Verständnis mehr haben. „Wir im Klinikum Hochrhein versorgen COVID-19 Patienten in der Notaufnahme, auf den Isolierstationen Wutach, Krunkelbach und auf der Intensivstation.

Auch in der Radiologie sind wir direkt an den Corona infizierten Patienten tätig – wir brauchen diese Impfung“, erklären die Betriebsratsvorsitzenden und auch auf der Intensivstation werden Stimmen laut: „Wir wollen mit einem sicheren Gefühl arbeiten gehen können, damit wir auch weiterhin für die Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Unser oberstes Ziel ist es, einsatzfähig bleiben zu können – warum wir hierbei im Stich gelassen werden, verstehen wir nicht“, erklärt Felix Lauber, Intensivpflegekraft.

Im Klinikum hofft man nun darauf, dass es in Tiengen priorisierte Termine für sie geben wird. „Wir alle sprechen von beatmeten Patienten, dass uns so langsam die Luft ausgeht, darüber spricht niemand“, so Lauber abschließend.